Collagenase-Debridement

Avitales (abgestorbenes) Gewebe muss entfernt werden, damit Wunden heilen können. Es gibt verschiedene Methoden, avitales Gewebe zu entfernen. Eine davon nutzt Enzyme, die es chemisch zerlegen.

Das Collagenase-Debridement arbeitet mit speziellen Enzymen, die in Form von Salben auf die Wunde aufgetragen werden. Diese Enzyme spalten Eiweißverbindungen auf, die das abzutragende Gewebe zusammenhalten. Der Abbau erfolgt gezielt und weitgehend schmerzfrei.

Wie funktioniert die Methode?

Die enzymatischen Salben enthalten meist Collagenase oder Peptidasen.

Diese Enzyme greifen gezielt nekrotisches, also abgestorbenes Material an. Gesundes Gewebe wird dabei weitgehend verschont. Patienten spüren die Wirkung der Enzyme kaum.

Praktische Durchführung

Die Salbe wird dünn auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Anschließend wird die Wunde mit einem Verband abgedeckt.

Meist sind tägliche Verbandwechsel nötig (Dissemond et al. 2022). Das bedeutet regelmäßige Arztbesuche oder Pflegeeinsätze. Die Behandlung dauert oft mehrere Tage oder Wochen, bis das abgestorbene Gewebe vollständig entfernt ist.

Verbreitung in Deutschland

In Deutschland wird das enzymatische Debridement mit Collagenase- oder Peptidase-haltigen Salben eher selten angewendet (Stürmer, Augustin 2023).

Andere Methoden sind häufiger.

Collagenase-Debridement – Bedeutung in der Wundversorgung

In der modernen Wundbehandlung spielt die Entfernung abgestorbenen Gewebes eine zentrale Rolle.

Nekrotisches Material behindert die Heilung und bietet Bakterien einen Nährboden. Ohne Debridement stockt der Heilungsprozess.

Das Collagenase-Debridement eignet sich besonders für Patienten, bei denen andere Methoden nicht infrage kommen. Chirurgisches Debridement ist bei manchen Menschen zu riskant. Mechanisches Debridement kann schmerzhaft sein. Larvensalbentherapie wird nicht von allen akzeptiert.

Die enzymatische Methode bietet eine schonende Alternative. Sie verursacht kaum Schmerzen und lässt sich ambulant durchführen. Für Wundversorgungs-Teams ist die Anwendung unkompliziert. Allerdings erfordert sie Geduld und konsequente tägliche Versorgung.

Bei chronischen Wunden wie Druckgeschwüren, Unterschenkelgeschwüren oder diabetischen Fußwunden kann das Collagenase-Debridement Teil eines umfassenden Behandlungskonzepts sein. Oft wird es mit anderen Methoden kombiniert.

OPS-Klassifikation

Debridement-Verfahren werden unter folgendem Code erfasst:

  • 5-896: Chirurgische Wundtoilette (Wunddebridement)

Die OPS-Klassifikation (Operationen- und Prozedurenschlüssel) dient der Abrechnung und Dokumentation medizinischer Eingriffe. Ein spezifischer Code für enzymatisches Debridement existiert in der aktuellen OPS-2025 nicht.

Quelle: ICD-Code.de (2025): OPS-2025: 5-896 Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement], [online] https://www.icd-code.de/ops/code/5-896.html [14.11.2025].

Quellenverzeichnis

Dissemond, Joachim et al. (2022): Positionspapier der Initiative Chronische Wunde (ICW) e. V. zur Nomenklatur des Débridements chronischer Wunden, in: Der Hautarzt, [online] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9085679/ [14.11.2025].

Stürmer, Ewa K.; Augustin, Matthias (2023): Schwer heilende und chronische Wunden: Mit komplexen Konzepten zur Abheilung, in: Deutsches Ärzteblatt, [online] https://www.aerzteblatt.de/archiv/schwer-heilende-und-chronische-wunden-mit-komplexen-konzepten-zur-abheilung-aee767ad-47a7-4533-b82a-672595e7067c [14.11.2025].

ICD-Code.de (o.J.): OPS-2025: 5-896 Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement], [online] https://www.icd-code.de/ops/code/5-896.html [14.11.2025].


Fachliche Information

Dieser Artikel wurde auf Basis medizinischer Primärquellen erstellt und entspricht aktuellen wissenschaftlichen Standards.

Medizinischer Hinweis: Diese Informationen dienen der allgemeinen Aufklärung und ersetzen keine ärztliche Beratung oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Fragen konsultieren Sie bitte medizinisches Fachpersonal.

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Veröffentlicht: 25.11.2025

Quelle(n):

Journal of Wound Care, "Collagenase in the Treatment of Chronic Wounds" Wound Care Journal