Blasen auf der Haut entstehen, wenn sich Flüssigkeit zwischen Hautschichten sammelt. Größere Flüssigkeitsansammlungen werden medizinisch als Bullae bezeichnet. Kleinere Bläschen heißen Vesikel.
Die Flüssigkeit kann klar, blutig oder mit Eiter gefüllt sein.
Blasen haben zwei grundlegend verschiedene Entstehungsmechanismen.
Traumatische Blasen entstehen durch äußere Einwirkungen wie Druck, Reibung, Verbrennungen oder Erfrierungen. Die Haut wird geschädigt und Flüssigkeit sammelt sich zwischen den Schichten.
Autoimmunbedingte Blasen bilden sich durch Erkrankungen, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift. Zu dieser Gruppe gehören das blasenbildende Pemphigoid und der Pemphigus. Bei diesen Krankheiten richten sich Antikörper gegen Proteine, die Hautzellen zusammenhalten.
Weitere Ursachen sind Infektionen, Medikamentenreaktionen oder Stoffwechselerkrankungen.
Die Untersuchung richtet sich nach der vermuteten Ursache.
Bei Verdacht auf eine Autoimmundermatose wird eine Hautprobe entnommen und mit speziellen Färbemethoden untersucht. Die direkte Immunfluoreszenz zeigt, ob Antikörper in der Haut abgelagert sind. Diese Methode gilt als Goldstandard (Schmidt, Zillikens 2011).
Eine Blutuntersuchung kann zirkulierende Antikörper nachweisen und hat eine Sensitivität von etwa 90 Prozent (Schmidt, Zillikens 2011).
Bei traumatischen Blasen reicht meist die Betrachtung der Haut aus.
Die Therapie hängt von der Ursache ab.
Traumatische Blasen heilen oft von selbst. Kleine Blasen sollten intakt bleiben, da die Blasenhaut die darunterliegende Wunde schützt.
Bei großen oder stark gespannten Blasen kann eine sterile Entlastung sinnvoll sein.
Autoimmunbedingte Blasen erfordern eine systemische Therapie. Kortikosteroide bilden die Basis der Behandlung. Bei schweren Verläufen kommen weitere Immunsuppressiva hinzu.
Die Therapie muss oft über Jahre fortgeführt werden.
Blasen haben besondere Relevanz im Wundmanagement.
Die Lokaltherapie erfolgt mit feuchten Wundauflagen. Diese halten die Wunde feucht und fördern die Heilung.
Eine korrekte Versorgung von Blasen verhindert Komplikationen und beschleunigt die Heilung.
Bullöse Dermatosen werden je nach Ursache verschiedenen Codes zugeordnet:
Bullöse Autoimmundermatosen:
Verbrennungen mit Blasenbildung:
Schmidt, E., Zillikens, D. (2011): Diagnostik und Therapie bullöser Autoimmundermatosen, in: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 108, Nr. 23, S. 399–405, [online] https://www.aerzteblatt.de/archiv/93030/Bulloese-Autoimmundermatosen-Diagnostik-und-Therapie [13.11.2025].
ICW (2022): Lokaltherapeutisches Vorgehen bei Blasen der Haut, [online] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9512739/ [13.11.2025].
ICD-Code.de (o.J.): ICD-10-GM-2024, [online] https://www.icd-code.de [13.11.2025].
Dieser Artikel wurde auf Basis medizinischer Primärquellen erstellt und entspricht aktuellen wissenschaftlichen Standards.
Medizinischer Hinweis: Diese Informationen dienen der allgemeinen Aufklärung und ersetzen keine ärztliche Beratung oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Fragen konsultieren Sie bitte medizinisches Fachpersonal.
Notruf: In medizinischen Notfällen wählen Sie 112 (Rettungsdienst) oder 116 117 (Ärztlicher Bereitschaftsdienst).
Veröffentlicht: 01.12.2025