Antibiotika wirken, indem sie Bakterien abtöten oder am Wachstum hindern. Manche Bakterien überleben jedoch und entwickeln Abwehrmechanismen. Diese resistenten Stämme vermehren sich weiter, während empfindliche Bakterien sterben.
Infektionen, die früher einfach behandelbar waren, lassen sich dann nur noch schwer therapieren.
Bakterien verändern sich ständig durch natürliche Mutationen. Außerdem können sie Resistenzgene untereinander austauschen.
Wenn Antibiotika unsachgemäß eingesetzt werden, beschleunigt sich dieser Prozess enorm. Der Druck auf die Bakterien steigt, wodurch auch ihre Abwehrmechanismen wirkungsvoller werden.
Unsachgemäße Anwendung bedeutet:
Bestimmte resistente Erreger treten besonders häufig auf. Dazu gehören Escherichia coli und Klebsiella pneumoniae, die gegen mehrere gängige Antibiotika unempfindlich geworden sind.
Der bekannte Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) kommt zwar seltener vor als früher, bereitet aber weiterhin Probleme. Auch Vancomycin-resistente Enterokokken spielen eine Rolle.
Infektionen mit resistenten Bakterien verlaufen schwieriger. Die Behandlung dauert länger, erfordert stärkere Medikamente oder schlägt manchmal komplett fehl.
Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Personen und Patienten nach Operationen. In Deutschland starben 2019 etwa 9.600 Menschen direkt an Infektionen mit resistenten Erregern (RKI o.J.). Die Zahl der Fälle stieg von 99.000 im Jahr 2016 auf über 147.000 im Jahr 2020 (RKI o.J.).
Resistente Bakterien müssen gezielt bekämpft werden. Ärzte wählen Antibiotika dann besonders sorgfältig aus, achten auf die richtige Dosierung und Behandlungsdauer.
Unnötige Antibiotika-Gaben werden vermieden. Das nennt sich Antibiotic Stewardship. Bei besonders hartnäckigen Bakterien kommen Reserveantibiotika zum Einsatz.
Vorbeugung ist wichtig. Hygienemaßnahmen in Kliniken reduzieren die Übertragung resistenter Keime. Auch der sachgerechte Einsatz von Antibiotika spielt eine zentrale Rolle.
Chronische Wunden sind oft mit mehreren Bakterienarten besiedelt. Entwickeln diese Keime Resistenzen, verzögert oder verhindert das die Heilung.
Wundinfektionen mit resistenten Erregern stellen Pflegekräfte und Ärzte vor erhebliche Herausforderungen. Die Behandlung erfordert spezielle Hygienemaßnahmen und angepasste Therapiekonzepte.
Das internationale Klassifikationssystem erfasst resistente Erreger unter:
U80-U85: Infektionserreger mit Resistenzen gegen bestimmte Antibiotika
(Quelle: ICD-Code.de 2025)
RKI (o.J.): Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Antibiotikaresistenz, [online] https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Antibiotikaresistenz/FAQ/FAQ-gesamt.html [13.11.2025].
ICD-Code.de (2025): ICD-10-GM-2025 U80-U85, [online] https://www.icd-code.de/icd/code/U80-U85.html [13.11.2025].
Dieser Artikel wurde auf Basis medizinischer Primärquellen erstellt und entspricht aktuellen wissenschaftlichen Standards.
Medizinischer Hinweis: Diese Informationen dienen der allgemeinen Aufklärung und ersetzen keine ärztliche Beratung oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Fragen konsultieren Sie bitte medizinisches Fachpersonal.
Notruf: In medizinischen Notfällen wählen Sie 112 (Rettungsdienst) oder 116 117 (Ärztlicher Bereitschaftsdienst).
Veröffentlicht: 27.11.2025